Robine

Falsche Akazie, Schein-Akazie, Silberregen

(Robinia pseudacacia)


Vorkommen

Ursprünglich im atlantischen Nordamerika. In Europa eingebürgert (seit dem 17.Jh.) in Parks und Gärten, inzwischen auch Wild.

Wuchshöhe

Bis 25m

Stammdurchmesser

30-40cm

Rinde

Tiefrissig mit gewundenen Furchen, graubraun

Blätter

relativ spät im Jahr (Mai). Gesamtblatt 15-20cm mit 11-15 Fiederblättchen, die Nebenblätter sind zu Dornen umgewandelt.

Herbstfärbung

Gelb-grünlich

Blüten

Mai-Juni, Weiß, in 15-20cm langen hängenden Trauben, duften nach Bergamotte (Earl Grey) und Jasmin

Früchte

September, 5-10 cm lange Hülsenfrüchte mit 4-10 nierenförmigen Samen, abgeflacht, zwischen den Samen etwas eingedellt

Alter

Bis 200 Jahre

Nutzung

Einzige Holzart in Europa, das die höchste Dauerhaftigkeitsklasse 1-2 (sehr resistent bis resistent) erreicht. Daher sehr guter Ersatz für (bedrohte) Tropenhölzer. Früher Einsatz im Bergbau zum Stollenabstützen. Heutzutage Nutzung z.B. für Sportgeräte, Gartenmöbel, Kinderspielgeräte oder Schiffbau. Wie Teak ändert sich die Farbe im Lauf der Zeit in silbrig-weiß.

Besonderheiten

Sehr wichtige Bienentrachtpflanze mit hohem Nektargehalt (Akazienhonig, kristallisiert wenig aus aufgrund des hohen Fruktose-Gehalts)

Trotz zahlreichen Nutzens auch umstritten, da anspruchsloser Baum, schnelle Ausbreitung, invasiver Neophyt, der in spezialisierte Ökosysteme einwandern kann

 

Mythen, Legenden, kulturelle Bedeutung

Es finden sich kaum Mythen und Legenden zur Robinie.

 

Giftstoffe

Die ganze Pflanze ist stark giftig, besonders Rinde und Früchte. Inhaltsstoffe sind u.a. Robin, Phasin, Lectine. Wirkung: Agglutination der roten Blutkörperchen. Klinische Symptome: Erbrechen, Bauchschmerzen, Krämpfe. Ab 5 Samen ist mit Symptomen zu rechnen. Tödliche Ausgänge sind bei Pferden möglich. Auch der Holzstaub kann schon zu Hautreizungen und Allergien führen.

 

Heilwirkung / medizinische Anwendung

Akazienhonig wird vorwiegend nicht aus echten Akazien hergestellt, wie der Name es vermuten lässt, sondern aus der Robinie, insbesondere im Mittelmeerraum. Neben seiner kulinarischen Anwendung kann er, wie jeder andere Honig, gut bei Erkältungskrankheiten und Husten eingesetzt werden. Da die Pflanze an sich stark giftig ist, findet sie kaum Verwendung in der traditionellen Heilkunst.

 

Verfasserin: Dr. Insa Joost


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