Amphibiengewässer

 

Amphibiengewässer und die unmittelbar an sie angrenzenden Bereiche sind wertvolle Biotope mit einer speziellen, sehr interessanten Pflanzen- und Tierwelt. Die Anpassungsformen der Lebewesen an das Leben im Wasser und in den feuchten bis sumpfigen Bereichen sind vielgestaltig. Pflanzen entwickeln z.B. Schwimmblätter und Samen, die durch das Wasser verbreitet werden. Tiere besitzen Kiemen oder Tracheen, um ausreichend mit Sauerstoff versorgt zu sein.

Der NABU-Dreisamtal bemüht sich, durch seine Pflegemaßnahmen dazu beizutragen, dass die Artenvielfalt in seinen Feuchtgebieten erhalten bleibt, dass Amphibien, Insekten und Reptilien, aber auch Vögel und Pflanzen, nicht gestört werden und sich entwickeln können.

Trotzdem muss auch für derartige Biotope eine Erhaltungspflege realisiert werden, da es sonst zu unerwünschten Veränderungen durch Zuwachsen, Verlanden, Austrocknen oder Ersticken kommen würde. In der Regel kümmert sich der NABU-Dreisamtal zweimal pro Jahr um die Feuchtbiotope. So wird das zu üppig wachsende Gras gemäht und abgetragen und Schatten und Laub werfende Sträucher und Bäume werden schonend zurückgeschnitten.

(Christian Apel und Wulf Raether)

 

Bei der Husemann-Klinik

Bei der Husemann-Klinik


Im Ibental

Bei Neuhäuser



 

     Insgesamt gestaltet und pflegt der NABU-Dreisamtal vier solcher Feuchtbiotope.

Im Unteribental:

     3 beieinander liegende Teiche vor dem Ortsteil Hofacker am Ibenbach

Auf dem Gelände der Friedrich-Husemann-Klinik in Buchenbach:

     2 zusammenhängende Teiche und

     2 Teiche in der darunter liegenden Feuchtwiese.

In Kirchzarten-Neuhäuser:

    1 Teich

In Oberried (Obertal):

    1 Teich.


Neues Amphibienbiotop im Zastlertal

Ende des Jahres 2019 wurde durch den Landwirt, Herrn Ewald Sandmann aus Oberried, für den NABU ein kleines Feuchtbiotop auf der von ihm extensiv genutzten Stollenmatte gebaut. Der Eigentümer ist der Forst. Nach mehreren Begehungen mit Herrn Hayn, dem Pächter und Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und der NABU Gruppe Dreisamtal, wurde Anfang 2019 die Unterstützung des alten Amphibienvorkommens dort beschlossen. Oberhalb der Nasswiesen mit Quellbereichen (Offenlandbiotop) gibt es einen kleinen Wald, welcher auch Salamander bergen soll. Seit Jahren laichten vor allem Grasfrösche in einem kleinen Graben, welcher mangels

Regen im Frühjahr oft austrocknete. Durch den Bau eines kleinen Tümpels soll die Amphibienmetamorphose auch bei Trockenheit abgesichert werden. Die Umzäunung soll die dort weidenden Rinder vom Teich fernhalten. Die Arbeiten umfassten das Aufgraben und Anstauen des Teiches im Bereich eines hangparallel verlaufenden teilweise wasserführenden Grabens, die Herstellung eines 15 m langen Grabens für die Verlegung einer Wasserleitung von der Quelle zum Teich, das Richten des Wasser-ablaufes, damit ein Wasserstand von höchstens 120 bis 150 cm gewährleistet ist, Umzäunung mit einem Zugang zum Teich. Dabei kamen ein Kleinbagger und Traktor mit Anhänger zum Einsatz. Im Frühjahr werden wir im Bereich des Teiches Saatgut für einen passenden Bewuchs ausbringen.

 

Wir danken dem NABU Bezirksverband Südbaden für die Übernahme von 90% der Gesamtkosten und der Musella-Stiftung für sozial-ökologische Zukunft für die Übernahme der restlichen Kosten.

 

Kirchzarten, den 30.01.2020