Europäische Stechpalme

Stechhülse, Stecheiche, Palmendorn

(Ilex aquifolium)


 

Vorkommen

Einzige in Mitteleuropa heimische Ilex Art, Verbreitungsgebiet in Regionen mit milden Wintern und feuchten Sommern (Atlantisches Europa, westliches und zentrales Mittelmeergebiet)

Wuchshöhe

Als Strauch bis zu 1 m hoch, als Baumform bis 10-15m

Stammdurchmesser

Baumform bis 50cm

Rinde

Dünne, schwarzbraune Borke

Blätter

Glänzend, eiförmig, beidseitig zugespitzt; gezackter Blattrand mit bis zu sieben Dornzähnen, die abwechselnd auf- und abwärts geneigt sind. Oberseite dunkel-, Unterseite hellgrün

Herbstfärbung

Immergrün

Blüten

Mai-Juni; 8mm, weiß

Früchte

Oktober; 8 bis 10 Millimeter große, erbsenförmige, rote, glänzende, saftige Steinfrüchte, giftig!

Alter

Sträucher bis zu 300 Jahre

Gefährdung / Schutz

Steht nach der Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz

Nutzung

Früher Verwendung für Intarsien, Druckstöcke für Holzschnitte, Wanderstäbe. Sehr beliebt als Weihnachtsdekoration, in Adventskränzen etc.

Besonderheiten

Englische Name "Holly"à Hollywood danach benannt!

 

Mythen und Legenden

Der Name Stech"palme" bezieht sich vermutlich auf die (mangels echter Palmen) Verwendung für Gebinde am Palmsonntag (Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem).

 

Giftstoffe

Die Blätter sowie die (roten) Beerenfrüchte sind stark giftig. Stechpalmen enthalten das Nitril Menisdaurin sowie die Stoffe Rutin, Ursolsäure und Ilicin. In den Früchten sind Triterpene, in den Blättern Saponine enthalten. Dabei gelten 20 bis 30 rote Beeren für Erwachsene als tödliche Dosis, bei Kindern entsprechend weniger.

Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Lähmungen, Nierenschäden, Durchfall, Magen-Darmbeschwerden, Schläfrigkeit.

Für Tiere (Pferde, Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster) ebenfalls giftig.

 

Heilwirkung / medizinische Anwendung

Früher erfolgt der Einsatz der Beeren als fiebersenkend und harntreibend. Aufgrund der Giftwirkung inzwischen kaum noch Einsatz in der Naturheilkunde.

 

Verfasserin: Dr. Insa Joost

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