Grasfrosch od. Märzfrosch (Rana temporaria) – Froschlurche (Anura)


Der Grasfrosch gehört zu den Echten Fröschen. Da er im März sein Laichgewässer aufsucht, wird er umgangssprachlich auch Märzfrosch genannt. Mit den eher terrestrisch lebenden Arten, wie dem Spring- und Moorfrosch wird er auch unter dem Sammelbegriff Braunfrösche geführt.

Merkmale

Die maximale Kopf-Rumpf-Länge beträgt bei erwachsenen Tieren elf Zentimeter, wobei die Weibchen geringfügig größer werden können. Die Oberseite kann gelb-, rot- oder dunkel- braun gefärbt sein. Manche Tiere sind wenig gezeichnet, andere besitzen unregelmäßige schwarze Flecken. Der Schläfenfleck mit dem Trommelfell ist bei allen Braunfröschen dunkelbraun abgesetzt. Die Hinterbeine weisen eine Querstreifung auf. Die Unterseite ist bei den Männchen weißlich-grau und meist ungefleckt, bei den Weibchen oft gelb und dabei rötlich marmoriert. Die Pupille ist länglich und waagrecht ausgerichtet. Die Vorderbeine der Männchen sind viel kräftiger gebaut als die der Weibchen, da sie sich bei der Fortpflanzung auf dem Rücken der Weibchen durch Umklammerung festhalten müssen.

 

Vorkommen

Zu den Laichgewässern gehört ein breites Spektrum stehender oder langsam fließender Gewässer. Bevorzugt werden flachere, von der Sonne beschienene Flachgewässer, wie Teiche und Weiher, die aber selten austrocknen dürfen. Auch Flutrasen sind beliebt. Nach dem Ablaichen verlassen die Tiere meist sehr rasch das Gewässer und leben an Land. Als Habitate werden Grünland, Saumbiotope, Gebüsche, Gewässerufer Wälder, Gärten, Parks oder Moore besiedelt.

 

Lebensweise

Nachts gehen die Tiere auf die Jagd nach Insekten, Asseln, Würmern, Spinnen und Nacktschnecken. Tagsüber verstecken sie sich an feuchten Plätzen unter Steinen oder Totholz. Die Überwinterung erfolgt manchmal am Grund von Gewässern, überwiegend jedoch in frostfreien Unterschlüpfen wie Erdlöchern. Feinde: Schwarz- und Weißstorch, Mäusebussard, Milan, Uhu, Waldkauz, Schleiereule oder Amsel. Auch Ringelnattern, Forellen, Fuchs, Dachs, Iltis und die Wanderratte stellen ihnen nach. Großlibellen und der Gelbrandkäfer sind Feinde der Kaulquappen. Sie werden selten zehn Jahre alt.

 

Paarung und Entwicklung

Bei frostfreiem Regenwetter wandern im März die aus der Winterstarre erwachten Tiere  in ihre Laichgewässer. Die Männchen warten am Ufer und im Flachwasser auf die etwas spä- ter eintreffenden Weibchen. Sie erzeugen dabei leise Paarungsrufe („Knurren“, „Brummen“) mit ihren zwei inneren Schallblasen (siehe Audiodatei). Der Grasfrosch ist ein „Explosiv-laicher“, dessen Fortpflanzung zeitlich sehr konzentriert an wenigen Tagen abläuft. Beim Austritt des Laiches aus der Kloake des Weibchens wird dieser vom aufsitzenden Männchen besamt. In vegetationsreichen, besonnten Uferabschnitten entstehen so riesige Laichklumpen auf mehreren Quadratmeten Fläche. Ein Laichballen kann 700 bis 4400 Eier enthalten. Die ca. 2 mm großen Eier sind fast schwarz gefärbt. Die sie umgebende Gallerte von 8 bis 10 mm großem Durchmesser quillt auf und die Ballen steigen durch Gasbildung an die Wasseroberfläche. Durch die Brennglasfunktion erwärmen sie sich, sodass die Keimlinge sich schneller entwickeln können. Wird ein Laichklumpen umgedreht, kann dies zum Absterben führen, da die Eier gepolt sind.  Nach wenigen Tagen bis Wochen schlüpfen die 6 bis 9 mm langen Larven. Die gesamte Metamorphose zum Landtier dauert ca. zwei bis drei Monate je nach Wassertemperatur. Ende Juni verlassen die meißten Jungfrösche das Gewässer. In hochgebirgslagen können die Larven auch im Gewässer überwintern. Nach zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif.

 

Fossiler Nachweis

Die ältesten Fossilfunde sind etwa zwei Millionen Jahre alt. Sie lebten sogar in den eisfreien Regionen während der Eiszeiten.

 

Gefährdung und Schutz

In unterschiedlichen Bestandsdichten kommen Grasfrösche in ganz Europa vor. In den letzten Jahren wurden in Europa, auch in Deutschland, starke Bestandsrückgänge festgestellt. In monotonen, vom Menschen stark bewirtschafteten Gegenden, kann man nur noch kleine Laichgesellschaften beobachten. In der Roten Liste gefährderter Arten in Deutschland wurden sie bis 2009 in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt. Dies gilt für BW immer noch. Auf ganz Deutschland bezogen gelten sie mittlerweile als nicht gefährdet. Neben der Lebens- raumvernichtung ist auch die Zerschneidung ihrer Teillebensräume durch viele Straßen ursächlich für ihren Bestandsrückgang. Durch Aufstellen von Zäunen durch Umweltschützer können viele Tiere gerettet werden, da selten Wanderröhren unter den Straßen gebaut werden.


Text nach Wikipedia gekürzt.

Bilder: Richard Bartz ; Eig. Werk, Wikimedia CC BY-SA 2.5, Salimfadhley, Eig. Werk, Wikimedia CC BY-SA 3.0

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